Den Schrank habe ich entworfen mit dem Gedanken an ein solitär stehendes Möbel, das viele Funktionen in Bezug auf Küche in sich vereint. So sind hier eine Vitrine für die feinen Stücke des Geschirrs und beispielsweise Weingläser, zwei Fächer hinter einer geschlossenen Tür und eine große Schublade für Schüsseln, Pfannen etc. auf der linken Schrankseite entstanden. Die rechte Seite ist als Vorratsschrank für Lebensmittel die keiner Kühlung bedürfen konzipiert. Die leicht wirkende Leistentür ist mit einem Edelstahlfliegengitter hinterlegt und auf der Rückseite ist ein kleines, ebenfalls gegen Einwanderung von Viechzeug gesichertes Fenster für die Durchzugbelüftung eingelassen. Die Schübe eignen sich für Gemüse, Brot, Kartoffeln, Zwiebeln etc. Die Fotos sind da nur Beispiele.
Links ist ein Gewürzregal mit 18 Apothekergläschen (geschliffener Glasstopfen) integriert. Das Regal kann hochgeklappt werden und wird dann wie eine Schublade versenkt (geht mit einer Hand) oder man kann es auch offen lassen, trotzdem kann man die Vitrinentür schließen. Auf den Fotos ist die Funktionsweise ganz gut zu erkennen.
Der Schrank ist durch und durch aus massivem Birnbaumholz gefertigt. Ein edles, kaum noch zu bekommendes, hartes, aber gleichzeitig wunderbar samtweiches Holz in einem rötlichen Ton mit dunklen, manchmal fast violetten Einlagerungen. Ein Teil davon stammt von einem alten Hofbaum im Allgäu. Durch und durch massiv bedeutet, das auch Rückwände und Schubladenböden, sowie die Füllungen der Seiten und der kleinen Tür aus Birnbaumbrettern angefertigt sind und nicht wie üblich (auch bei vielen "Massivholzmöbeln") aus furniertem Sperrholz.
Alle Verbindungen sind handwerklich bewährte, zum Teil seit Jahrhunderten angewandte Lösungen. Die Fächer liegen auf Keilleisten. Im Gegensatz zu Fächern auf kleinen Nippeln kann man da auch das komplette, 14 Kilogramm schwere Service von der Großtante daraufstellen. Alle Rahmen sind gezapft, die Schübe von Hand gezinkt (Schwalbenschwanzzinken) und Boden, Seiten, Deckel sind mit einer Keilverbindung versehen, die auch nach zwanzig mal auf- und abbauen noch bombenfest sitzt.
Die ungewöhnlichen Profile von Sockel, Deckel und den Senkrechten sind immer eine Herausforderung für mich als Handwerker. Nur ein kleines bisschen mehr oder weniger kann wunderbare, aber auch fatale, Folgen haben, denn die Profile tragen wesentlich zum optischen Gesamteindruck des Werkstückes bei.
Das Holz ist mit einem biologischen Leinöl eingelassen.
Maße (ca.) Höhe: 205cm - Breite: 120cm - Tiefe: 50cm
Das schöne Porzellan stammt von Elisabeth Klein: www.sinnstuecke.de